Es ist schon einige Monate her, dass wir ganz zufällig am Park der Raritäten in Westerstede vorbeigefahren sind. Nur im Augenwinkel war uns das Schild aufgefallen und wir hatten zuvor noch nie davon gehört. Deshalb beschlossen wir, sobald der Sommer käme, würden wir dort hinfahren und uns diesen, so unbekannten Park, anschauen. Nun ist es Juni und wir haben unseren Plan endlich in die Tat umgesetzt:
Wieso, weshalb, warum?
Die Sonne scheint und der Himmel ist vollkommen blau, als wir mit dem Auto über eine Klinkerstraße fahren und kurz darauf auf einen Parkplatz abbiegen. Gegenüber sehen wir bereits das Schild mit der Aufschrift Park der Raritäten. Die Sonnenbrille aufgesetzt und das Handy als Kamera in der Hand bereit laufen wir über eine kleine Holzbrücke. Eine Informationstafel erklärt, dass diese Fläche bis 2020 zur Baumschule Wilken gehörte, die bereits seit 1952 im Ammerland bestand. Die ausgestellten, meist seltenen Gehölze und Sträucher wurden Jahre zuvor hier gezüchtet und anschließend von Heike Beening und Elke Kuper im Auftrag von Rainer Wilken in diesem Park angelegt und in Szene gesetzt. Über 212 besondere Gehölze und 2000 Stauden lassen sich auf der Parkfläche das ganze Jahr über kostenlos bewundern – ohne einen vorgegebenen Pfad, sodass keines von Ihnen in den Hintergrund fällt.
Die Ruhe genießen…
Als wir gemütlich durch den Park schlendern, sind wir, als nicht-Botanikerinnen, vor allem durch die Atmosphäre beeindruckt. Der Wind raschelt in den Bäumen und die Vögel zwitschern. Überall in den angelegten Beeten finden wir viel Liebe zum Detail in Form von abgestimmten Blütenfarben oder Deko-Elementen. Inmitten des Parks ist ein kleiner Rundblick gebaut, ein süßes Plätzchen in einem kleinen weißen Häuschen, dass direkt aus dem Garten der Romanfigur Effie Briest stammen könnte. Hier angekommen mischt sich auch schon das Plätschern von Wasser in die Geräuschkulisse. Und nur ein paar Meter weiter findet sich der Grund: Ein großer Teich mit Karpfen und Kois liegt vor uns. Davor stehen auf einem breiten Steg Stühle und ein kleiner Tisch, von dem aus man die Bewegungen des Wassers und der Tiere in Ruhe beobachten kann.
Auf dem Steg haben wir noch viel Zeit verbracht und diese geschaffene Idylle genossen. Wir kamen ohne große Erwartungen zu dem Park und gingen mit einer guten Portion Erholung und Begeisterung. Also hinterließen wir, zurück am Eingang angekommen, eine kleine Spende in dem dafür vorgesehenen Kästchen. Und wir wussten: Wir kommen bald wieder.
Der Park der Raritäten in Westerstede ist ein unbekanntes, aber tolles Ausflugsziel. Egal ob am Steg, inmitten der Rasenfläche oder auf den vorhandenen Sitzgelegenheiten, lässt sich ein herrlicher Sommertag mit Picknick und der Familie oder Freunden genießen. Es wird sogar der Zugang zu einem WC ermöglicht, sodass einem langen Aufenthalt hier nichts im Wege steht.
Warst du schon einmal im Park der Raritäten? Hinterlasse deine Meinung dazu gerne in den Kommentaren!