Heiraten im Ammerland – Traditionen & Bräuche

Hochzeit Traditionen

Sitten und Gebräuche gibt es für fast jede Feierlichkeit auf dieser Welt. So auch für Hochzeiten. Dabei unterscheiden sich nicht nur die Traditionen zwischen den Ländern, sondern oft auch innerhalb verschiedener Regionen. Wir haben für euch heute ein paar Bespiele, was zu einer Norddeutschen-Hochzeit dazu gehören kann – vorausgesetzt das Brautpaar möchte es.

Großes Klirren vor der Hochzeit

Das gemeinsame Feiern eines Polterabends gehört zu den Traditionen, die vor einer Hochzeit stattfinden. Ursprünglich fand diese Feier sogar am Vorabend der Trauung statt. Da der Hochzeitstag aber in den meisten Fällen sowieso schon sehr aufregend und lang wird, entscheiden sich die meisten Paare dafür den Polterabend ein bis zwei Wochen davor zu feiern (an einem Mittwoch). Dabei wird von den Gästen altes Porzellan mitgebracht, welches dann in Scherben geworfen wird. Die Scherben sollen Glück bringen und der dabei entstehende Lärm böse Geister vertreiben. Die Überbleibsel werden dann gemeinsam vom Brautpaar mit einem Besen zusammen gekehrt.

Der Gang zum Traualtar

Während in Hollywood das Einlaufen in die Kirche darin besteht, dass der Brautvater die Braut zu ihrem Bräutigam geleitet, gehört das in Deutschland eigentlich nicht zu den Traditionen. Hier ist es Brauch, dass das Paar gemeinsam einläuft und zum Altar schreitet. Es kann sogar vorkommen, dass PastorInnen das Einlaufen mit dem Vater in Ihrer Kirche nicht gestatten. Das kann verschiedene Gründe haben, wie zum Beispiel, dass dadurch die Emanzipation der Frau in den Hintergrund rückt – denn sie entscheidet heute selbst wen sie heiratet und nicht ihr Vater.

Spalier stehen

Nach der Trauung stehen im Norden Deutschlands Freunde, Kollegen oder Vereinsmitglieder nach der Trauung Spalier. Das bedeutet, dass sie sich in zwei Reihen gegenüberstellen und entweder ihre Arme oder Gegenstände so in die Luft heben, dass das Brautpaar, wenn es aus dem Standesamt oder der Kirche kommt, dort zwischendurch laufen muss. Zum einen wird damit die Wertschätzung gegenüber dem Paar dargestellt. Auf der anderen Seite soll diese enge Gang als ein Sinnbild für die erste Hürde des Brautpaares in ihrem gemeinsamen Leben dienen, welche sie gemeinsam meistern.

Tanzen & Küssen bei der Feier

Bevor die Tanzfläche eröffnet wird, ist es Tradition, dass das Brautpaar diese mit ihrem ersten gemeinsamen Tanz als Ehemann und Ehefrau eröffnen. Dazu wird meist ein klassischer Walzer gewählt zu einem ruhigen Lied. Die Gäste stehen im Kreis um das Paar. Auch das soll, wie viele andere Bräuche, böse Geister von ihnen fern halten. Nach einer kurzen Zeit werden dann die Trauzeugen und Eltern der Eheleute zum tanzen hinzugebeten. Erst danach ist die Tanzfläche für alle Gäste zugänglich.

Wenn dann ausgelassen getanzt und gefeiert wird, freuen sich die Gäste immer über einen Kuss zwischen dem frisch gebackenen Ehepaar. Daher gibt es den Brauch mit einem Glöckchen (oder mit Besteck am Glasgeschirr) zu klingeln – das ist ein Zeichen für das Brautpaar, dass sie sich küssen sollen.

Und, und, und…

Je nach Gemeinde, Ort oder auch Verein gibt es viele weitere Traditionen und Bräuche zu Hochzeiten. Viele davon sind sehr schön oder können viel Spaß machen – das Wichtigste ist jedoch immer: Keine Traditionen oder Bräuche sollten erzwungen werden! Denn die Wünsche des Brautpaares sollten immer am erster Stelle stehen. Sonst kann aus einem lustigen Brauch, auch ein Spaß werden, der böse nach hinten losgeht.

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