Morgen ist Reformationstag und gleichzeitig auch das keltische Fest Halloween, dass seit einiger Zeit auch in Deutschland gefeiert wird. An diesem Tag, wenn die Tore zwischen Lebenden und den Toten geöffnet sein sollen, geht es überall ums Gruseln – passend dazu erzählen wir euch heute eine Gruselgeschichte aus dem Ammerland: Die Unterirdischen im Wold.
Die Unterirdischen im Wold
Die Wälder rund um die Grenze zwischen Oldenburg und dem Ammerland sind ein geheimnisvolles und mystisches Gebiet. Am Woldweg in Bad Zwischenahn erfährt du an der Hörstation von besonderen Wesen, den Unterirdischen.
Die Unterirdischen sind ein kleines Volk, das in Höhlen und Tunneln unter der Erde lebt. Sie sind mit der Natur eng verbunden. Sie verfügen über Zauberkräfte und können sich mit Tieren und Pflanzen verständigen. In der Regel sind die Unterirdischen freundlich gesinnt, aber sie können auch gefährlich werden, wenn sie verärgert sind. Sie haben die Angewohnheit, Kinder in ihre Höhlen zu entführen und dafür Wechselbälger zurückzulassen.
Man erzählt sich, dass eine junge Mutter aus Bloh dies am eigenen Leib erfahren musste. In der Nacht nach der Geburt ihres Kindes wurde es von den Unterirdischen entführt und stattdessen ein altes, zahnloses Wesen in die Wiege gelegt. Die Mutter erkannte schnell, dass es sich um einen Wechselbalg handelte. Sie wusste, dass sie das Wesen zum Sprechen bringen musste, um den Zauber zu brechen. Also stellte sie die Wiege mit dem Wechselbalg an den Feuerherd und stellte um das Feuer leere Eierschalen auf. Dann füllte sie die Eierschalen mit Wasser und stellte sie dem Wechselbalg vor.
Der Alte war erstaunt und rief: “Bün ick doch so old, so old as de Bloher Wold, aber dat hebb ick sin Dage noch nich sehn!” (“Bin ich doch so alt Wie in Bloh der Wald, aber so etwas habe ich noch nie gesehen!”) Die Mutter hatte den Wechselbalg zum Sprechen gebracht und den Zauber so gebrochen. Am nächsten Morgen war ihr Kind wieder gesund und wohlgenährt in der Wiege.
*Beitragsbild wurde mit KI generiert (Canva Magic Studio)